Die Grundüberlegung

Es wird nur wenige Menschen geben, welche keinen Beckenschiefstand haben. Dabei handelt es sich nicht um einen echten Beinlängenunterschied, sondern um eine Einschränkung der Federung des Beckens, wodurch die Hüftgelenkspfannen nicht mehr seitengleich stehen und die Beine dadurch funktionell unterschiedlich lang sind.

Kaum eine Veränderung des Bewegungsapparates hat aber so schwerwiegende Folgen. Der Körper hat ein biomechanisches Problem, würde er darauf nicht reagieren, würde er umfallen und müsste schlimmstenfalls die Arme für die Fortbewegung einsetzen.

Um den Alltag zu bewältigen, die Familie versorgen und Sport treiben zu können, gleicht der Körper den Beckenschiefstand nun aus. Dieses wird zur übergeordneten Aufgabe und zum vorrangigen Ziel.

Die Wirbelsäule balanciert den Schiefstand so elegant aus, dass von außen meistens nichts zu erkennen ist. Alle Gelenke, auch jene der Arme und Beine, werden zur Korrektur mit herangezogen. Indem die Last auf viele Schultern verteilt wird, soll erreicht werden, dass keine Schmerzen auftreten und der Mensch in Bewegung bleiben kann.
Dieses arrangiert der Körper unbewusst, ohne dass wir etwas davon wahrnehmen. 

So elegant, wie der Körper das Problem löst, so mühevoll und belastend ist es für ihn, darum geht dies leider auf Dauer nicht gut. Früher oder später führt die Fehlfunktion des Beckens und die damit verbundene Überanstrengung verschiedenster Strukturen zur Überlastung und damit verbundenen Schmerzen und langfristig auch zu vorzeitigem Verschleiß.

Stellt man nun das Becken wieder gerade und löst die Ausgleichsmaßnahmen wieder auf, wird dem Körper eine große Last abgenommen. Dies kann zur Linderung oder gar zur Beseitigung vieler Beschwerden führen.